Mein Hund begleitet mich auf die Toilette. Immer. So sehr kann sie gar nicht ins Sofa hineingerollt im Tiefschlaf liegen, dass sie nicht ächzend aufsteht um mir zum stillen Örtchen zu folgen. Dort setzt sie sich brav vor mich und lässt mich nicht aus den Augen. Ok, manchmal ist sie so erschöpft, dass sie auf dem Badezimmervorleger ausgestreckt weiterschläft. Aber immer mit einem wachsamen, halb geöffneten Auge auf mich gerichtet.

Und ich fühle mich sicher. Hört man nicht ständig von Leuten, welche von der Kloschüssel weg entführt werden. Ja, das passiert ständig.

Auch eine Flucht meinerseits durch das Toilettenfenster ist unmöglich. Ich habe es in Erwägung gezogen. Nur um meinem Hund eine Bestätigung für ihre Wachsamkeit zu liefern.

Manchmal schaffe ich es vor ihr die Toilettentür zu zu reißen. Dann höre ich durch die geschlossene Tür ein sanftes, höfliches Knurren: ich bin da, hab keine Angst, auch wenn diese Tür so unglücklich zwischen uns zugefallen ist, ich bin hier. Auf Position. Und wenn ich herau trete, sitzt sie da, erwartungsvoll.

Eines werde ich aus dem Fenster klettern, ums Haus laufen und sie von hinten überraschen. Und ich weiß, sie wird da sitzen. Den Kopf hängend. Mit starrem Blick auf die geschlossene Toilettentür.