Der „Club300“ ist ein Ornithologenverein, der lange nur Mitglieder aufnahm, die mindestens 300 heimische Vogelarten beobachtet hatten.
Dann wurde es den beiden zu langweilig und nehmen seither auch Leute auf, welche überhaupt aufgenommen werden möchten.
ODER. Und das ist die nicht so schöne Erklärung für die Mitgliedsaufnahmeerweichung: es gibt heute gar keine 300 heimische Vogelarten mehr.
Egal. Mich erinnert es an einen wunderbaren Ausflug mit einer hiesigen Ornithologengruppe, welchen ich mit einer lieben Freundin auf IHRE Idee hin tätigte. Wir trafen uns frohen Mutes und mit Kameras, Fernrohren und Brotzeit bewaffnet an einem sonnigen Morgen an einem Parkplatz unweit eines wunderbaren Sees. Und warteten. Bis heute ist mir nicht wirklich klar, auf wen. Aber wir wurden vertröstet, dass wir nicht einfach davon rennen könnten, weil eben noch wer fehlt. Plötzlich Unruhe unter den Profihobbyornithologen: Aufbruch. Wir können los. Rucksack gepackt, Kamera geschärft, gehen wir strammen Schrittes genau 10 Meter weiter, um nun von dort nach Vögeln Ausschau zu halten. Gut, dass wir nicht schon vor einer halben Stunden davon gerannt waren, der Zuspätkommende hätte uns nicht gefunden.
Begeisterungsrufe lassen mich wild den Kopf drehen, wollte ich doch auch die Sensationen nicht verpassen. Nach zwanzig Minuten, tränenden Augen und ungefähr drei Blaumeiserl, einem Spatz und einer zerzausten Amsel, beschlossen wir, heimlich die Gruppe hinter uns zu lassen und auf eigene Faust den wunderbaren See zu erkunden.
Ein großartiger Ausflug. Und auch wenn ich erkennen muß, dass meine ornithologischen Fähigkeiten eher eingeschränkt sind, sollte man sich doch immer wieder in ein befremdliches Abenteuer stürzen, es erweitert den vogelbeflogenen Horizont.
Danke Karin für die Idee 🙂